Prozessschritt 6: Fortschritt überwachen
Überwachen Sie den Fortschritt
und evaluieren Sie
Auch das CSR-Risikomanagement unterliegt dem klassischen Managementzirkel „Plan – Do – Check – Act“. Eine einmalige Bewertung Ihrer Lieferkette hat nur eine begrenzte Lebensdauer. Stellen Sie einen kontinuierlichen Verbesserungsprozess sicher. Entwickeln Sie Prozesse, mit denen CSR-Risiken kontinuierlich identifiziert und die entsprechenden Maßnahmen regelmäßig überprüft werden. Dazu ist es wichtig, folgende Maßnahmen durchzuführen:
- Verifizieren Sie, ob die Maßnahmen, die Sie in Prozessschritt 5: „Maßnahmen definieren und Beschwerdemechanismus aufsetzen“ entwickelt haben, umgesetzt worden sind. Wenn nicht, prüfen Sie, ob Sie Ihren Ansatz ändern müssen.
- Aktualisieren Sie die Risikoanalyse regelmäßig und finden Sie einen guten Rhythmus. Es ist auch sinnvoll, dass Sie anlassbezogen CSR-Risiken identifizieren, priorisieren und Maßnahmen entwickeln (z.B., wenn es neue gesetzliche Anforderungen gibt, wenn sich die Situation bei Ihren Lieferanten und/oder Lieferländern ändert und es neue Informationen gibt).
- Entwickeln Sie KPIs (Key Performance Indicators) für ihre Maßnahmen, um den Erfolg zu messen, z.B. Prozentsatz der Einkäufe von nachhaltig zertifizierten Rohstoffen innerhalb eines bestimmten Zeitraums, Prozentsatz der unterschriebenen Lieferantenkodizes, Prozentsatz der durchgeführten Audits in einem bestimmten Zeitraum oder durchgeführte Schulungen. Im Diskussionspapier von econsense „Menschenrechte sichtbar machen“ finden Sie weitere Vorschläge für KPIs.
- Nutzen Sie Lieferantenaudits, um die Wirksamkeit der Maßnahmen zu überprüfen. Audits können von einem Dritten oder Ihnen selbst durchgeführt werden. Sie sind jedoch nicht immer ein zuverlässiges Instrument und liefern in manchen Fällen keine umfassende Beurteilung der Situation. Bedenken Sie, dass ein Auditbericht nur Auskunft über den Status quo des Tages der Prüfung gibt. Die Zuverlässigkeit von Audits kann durch viele Faktoren beeinflusst werden, wie z.B. unerfahrene Auditoren oder ein korruptionsgefährdetes Umfeld. Leiten Sie aus den Auditergebnissen einen Korrekturmaßnahmenplan (Corrective Action Plan – CAP) ab und überwachen Sie dessen Fortschritt. Dies ist ein wesentlicher Bestandteil für strukturelle Veränderungen und nachhaltige Verbesserungen.
Für eine gute Umsetzung des CSR-Risikomanagements ist es wichtig, dass das Unternehmen (insbesondere die Beschaffungsorganisation) so organisiert ist, dass wirksame Maßnahmen leicht zu ergreifen sind. Eine nachhaltige Beschaffung wird durch eine zentrale Organisation erleichtert.
Auch wenn der Funktionsbereich Einkauf / Beschaffung für das CSR-Risikomanagement eine Schlüsselrolle spielt, sollten auch andere Abteilungen einbezogen werden. Wichtig ist z.B. die Einbeziehung des (Produkt-)Managements, um CSR-Risiken von Anfang an mitzudenken. Ein wesentlicher Erfolgsfaktor ist auch die unternehmensweite Verankerung von CSR. Vor allem muss die Geschäftsleitung hinter dem Thema stehen.
- Die Risikoanalyse und -priorisierung muss 1x im Jahr sowie anlassbezogen durchgeführt werden.
- Die Wirksamkeit der Präventions- und Abhilfemaßnahmen muss 1x im Jahr sowie anlassbezogen überprüft werden.
- Unternehmen müssen dem Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle jährlich einen Bericht über die Umsetzung der Sorgfaltspflichten vorlegen und ihn online veröffentlichen.
Wir stehen Ihnen für Fragen rund um die Themen CSR, nachhaltige Lieferketten und CSR-Risikomanagement gerne zur Verfügung:
Downloads und Links
Angebote der Bundesregierung
Weitere Informationen zum Thema und Umsetzungshilfen wie Leitfäden, Praxisbeispiele sowie Beratungs- und Schulungsangebote finden Sie auf der zentralen Plattform der Bundesregierung zu Wirtschaft und Menschenrechten. Besonders hinweisen möchten wir auf den Helpdesk Wirtschaft & Menschenrechte der Bundesregierung.
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